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die Geschichte unseres Vereins

 

Wenn sie gelernt haben, Krankheit oder Behinderung bei Familienmitgliedern als gegeben hinzunehmen, wenn die Familie sich darauf eingerichtet hat, dann erscheint Ihnen dieses im Laufe ihres Lebens nicht mehr als etwas Besonderes.

© geralt / PIXELIO

Da es bei uns so war, glaube ich, dass auch andere Familien gelernt hatten mit der Behinderung oder Krankheit von Angehörigen und Partnern umzugehen, auch wenn sie dadurch in ihrem täglichen Leben und sozialem Umfeld erheblich eingeschränkt waren. Ja vielleicht wurden Behinderte von ihren Angehörigen sogar vor der Öffentlichkeit versteckt und somit isoliert.

Jetzt könnten wir fragen, woher kommt dieses Verhalten. Diese Frage hier zu diskutieren würde zu weit führen.

 

 

Aber es ist noch nicht lange her, da konnte im Fernsehen ein Beitrag verfolgt werden, der die Probleme von Eltern mit behinderten Kindern hautnah schilderte.
Deutlich wurde hier, dass sie mit der Ablehnung ihrer Kinder durch ihr Umfeld, weil sie nun mal anders waren als die „normalen“ Kinder, Probleme hatten.

Deutlich wurde auch, dass vielen Eltern die Annahme eines „behinderten“ Kindes schwer gefallen ist und viele auch daran zerbrachen.
Deutlich wurde auch, dass viele „Behinderte im Dschungel unserer Gesellschaft“ Hilfe benötigen.

Ähnlichen Gedanken dürfte Frau Emmi Stüting schon 1972 gehabt haben, als sie ihre Tätigkeit als Sozialarbeiterin für den Altkreis Arnsberg aufgenommen hat.

Im Gegensatz zu den betroffenen Familien hatte sie schon von den Möglichkeiten „Behinderten“ und ihren Angehörigen das Leben zu erleichtern gehört und es sich zum Beruf  und zur Berufung gemacht „Behinderte“ zu betreuen.

Sie war es auch, die durch ihre Verbindungen in andere Städte die Möglichkeit erfahren hatte, durch einen „Club Behinderter und Ihrer Freunde“ den in den Familien isoliert lebenden „Behinderten eine Möglichkeit zu geben, untereinander oder sogar mit der Außenwelt Kontakte zu knüpfen".

Die Anzahl der durch Unfälle, Krankheit und dem vielleicht nur Anderssein der als nicht “behindert“ geltenden Mitbürgern war ihrer Meinung nach so groß, dass sie es wohl als beängstigend ansah, dass es in Arnsberg einen solchen Club noch nicht gab.

Frau Stüting konnte einige Frauen der CDU im Altkreis Arnsberg für ihre Idee begeistern, in Arnsberg einen Club Behinderter und ihrer Freunde in Leben zu rufen.

Gemeinsam mit Frau Decker, Frau Oelemann und Frau Hesse kam es zu einem ersten Kontaktgespräch. Für die ersten Gesprächsrunden, sie begannen mit dem Treffen vom 25.04.1973, stellten Oberkreisdirektor Dr. Gronau und Landrat Füllgräbe den Sitzungssaal im Arnsberger Kreishaus zur Verfügung.

Zum 13.06.1973 luden die Damen mit folgendem Aufruf interessierte Personen aus Sundern, Arnsberg und Balve ein:

„In diesem Club soll körperlich behinderten eine Begegnungsmöglichkeit untereinander und mit nichtbehinderten Freunden gegeben werden, sowie gegenseitige Unterstützung, Hilfe und Rehabilitation bezweckt werden“.

Frau Stüting und ihre Helfer schaften es, am 04. August 1973, um 15:00 Uhr ihre Idee mit der Gründungsversammlung im Kreishaus in die Tat umzusetzen.

Die Versammlung beschloss die Gründung des CeBeeF Arnsberg und wählte ihren ersten Vorstand.

 

Unser erster Vorstand im Gründungsjahr 1973
1. Vorsitzender Armin Jost
2. Vorsitzende Emmy Stütting
Kassierer Sigrid Müller
Schriftführer Edith Babiel
Beisitzer Fritz Hilsmann
Beisitzer Friedhelm Lemberg
Beisitzer Dr. Baldine Kröger
Beisitzer Walter Scheffer

 

Die Versammlung beschloss auch die vorbereitete Satzung des Vereins und schuf damit die Grundlage für eine jetzt  40jährige erfolgreiche Tätigkeit des CeBeeF in Arnsberg.

Nachdem die rechtlichen Grundlagen geschaffen waren, konnte der neue Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht eingetragen werden und der Anerkennung als gemeinnütziger Verein durch das Finanzamt stand nichts mehr im Wege.

Besonderen Wert legten die Mitglieder auf die Zusammenarbeit mit dem Verband für spastisch gelämhte und andere körperlich behinderte Kinder und Jugendliche e.V..

 

VerÄnderungen Über VerÄnderungen

Im Rahmen der Gebietsreform von 1975 wurde der CeBeeF umorganisiert. Balve kam zum Märkischen Kreis. Arnsberg und Sundern wurden jeweils selbstständig und im Kreisverband CeBeeF Hochsauerlandkreis organisiert.

Gleichzeitig wurde Sigrid Seibold Vorsitzende des CeBeeF. Ihr folgte 1988 Margarete Bankstahl, die nach 12 Jahren als 1. Vorsitzende zur Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Seit 2000 darf ich, Rita Franke, nun dem Club vorstehen.

Aufgrund der Veränderungen durch die Gebietsreform und wegen der steigenden Mitgliederzahlen wurden Gedanken an eigene Räumlichkeiten wach.  Es dauerte jedoch noch bis 1979, ehe sich die Möglichkeit ergab, den ehemaligen Lebensmittelladen im Hüstener Haferkamp 5a als Clubheim anzumieten.

Ein Ladenlokal war zunächst erst mal ein großer Raum. Viele Arbeiten waren erforderlich, um ihn "behindertengerecht" zu gestalten...


Für:      den Einbau von neuen Fenstern,
            den Einbau einer neuen Heizung,
            den Einbau einer behindertengerechten Toilette,
            den Einbau einer Zwischentür (Windfang),

waren erhebliche Mittel erforderlich. Sie konnten mit Hilfe eines Kreiszuschusses und Spenden aufgebracht werden.

Mit der Wohnungsgenossenschaft Arnsberg-Sundern wurde am 01. Dezember 1979 der Mietvertrag geschlossen. Und schon am 11. Januar 1980 konnte der CeBeeF mit der offiziellen Schlüsselübergabe sein neues Zuhause beziehen. Seit dieser Zeit finden dort die monatlichen Treffen statt. Sie sind Mittelpunkt der Arbeit des Vereins.

Von ihnen gehen unterstützt durch viele Helfer und Sponsoren immer wieder Aktionen aus, die das Leben unserer Mitglieder bereichern.

So ist in Arnsberg eine Wassergymnastikgruppe angesiedelt, die wöchentlich für Bewegung sorgt.

Im Angebot "Ü50-Plus" finden seit 2009 immer am ersten und dritten Dienstag Menschen eine Möglichkeit sich auszutauschen und einen schönen Nachmittag zu verbringen. Aus dieser Gruppe ist im März 2014 ein Handarbeitskreis entstanden, der sich jeden 1. und 3. Montag im Monat unter dem Motto "stricken sticken häckeln - ich kann es, oder werde es lernen" trifft.

Den Jahresverlauf prägen immer wieder Veranstaltungen Ausflüge zu besonderen Themen, so wie Feiern zum Karneval und zu Weihnachten, die seit Jahren überwiegend in der Müscheder Schützenhalle statt finden. Aber auch unser Clubheim steht allen interessierten Mitbürgern an unseren Clubnachmittagen zum Besuch auf. Um dieses zu verdeutlichen öffnen wir fast jedes Jahr unsere Heim im Rahmen eines Tages der offenen Tür.

Als besondere Errungenschaft wird von unseren Mitgliedern die jährliche Ferienfreizeit angesehen, die schon 18mal in Spanien durchgeführt wurde. In diesem Jahr werden wir jedoch die Ostsee besuchen.

Das der CeBeeF Arnsberg eine Selbsthilfegruppe im besten Sinne ist, lässt sich vor allen an dem heute sehr deutlich beschriebenen Vereinszweck und der Vielfältigkeit der Behinderungen unserer Mitglieder ablesen. Als Besonderheit ist die Selbsthilfegruppe der pflegenden Angehörigen zu erwähnen. Die Satzung unseres Vereins finden Sie auf dieser Website.

Mit und wegen dieser inhaltlichen Arbeit gehört der CeBeeF dem Kompetenzteam Selbsthilfe Hochsauerland an  und ist Mitglied in der Behinderteninteressenvertretung bei der Stadt Arnsberg.

 

Rita Franke